Auf folgender Webseite www.hypos.de steht eine Online Version zur Hypoglykämiewahrnehmung mit Auswertung zur Verfügung!

...oder testen Sie Ihre Wahrnehmung mit Hilfe eines Fragebogens, den wir Ihnen als Download zur Verfügung stellen.

Wahrnehmung von Unterzuckerungen

Nutzen Sie die Zeit!

Für die Behandlung des Unterzuckers steht Ihnen nur ein relativ kurzer Zeitraum zur Verfügung. Dieser Zeitraum beginnt mit der Wahrnehmung der ersten Symptome. Das Ende des Zeitfensters ist dann erreicht, wenn aufgrund des zunehmenden Mangels an Zucker im Gehirn dessen Tätigkeit kurzfristig so beeinträchtigt ist, dass eine effektive Selbstbehandlung nicht mehr möglich ist. Dies ist in der Regel erst bei Blutzuckerwerten unter 35 mg/dl zu befürchten.

 

Günstigerweise sollten Sie unmittelbar nach dem Auftreten der ersten Warnsymptome (bei ausgeglichenen Blutzuckerwerten und einer intakten Unterzuckerwahr-nehmungsfähigkeit treten diese bei Werten zwischen 50 mg/dl und 60 mg/dl auf) diese wahrnehmen und dann schnell Gegenmaßnahmen einleiten, um den Blutzucker schnell wieder zu normalisieren.

Wenn die Wahrnehmung schwieriger wird ...

Das Erkennen der ersten Unterzuckerungsanzeichen ist in der Praxis jedoch gar nicht so einfach. Denn leider sind weder die Blutzuckerschwellen, ab denen Sie erste Warnzeichen fühlen können, immer gleich, noch können Sie sicher sein, dass Ihnen immer die selben Symptome den Hypo ankündigen.

 

Durch häufige, leichte Unterzuckerungen kann eine Anpassung an niedrige Blutzuckerwerte in Gang gesetzt werden. Besonders aufgrund häufiger tiefer Blutzuckerwerte und leichter Unterzuckerungen passt sich der Körper an und schüttet die normalerweise zuerst warnenden autonomen Hormone vermindert und erst später aus.

 

Die Folge: Gut wahrzunehmende Symptome wie Zittern oder Schwitzen werden nicht mehr so gut, manchmal sogar gar nicht mehr wahrgenommen.

Und: Durch das spätere Auftreten der Warnanzeichen verkleinert sich das Zeitfenster zwischen der Alarmmeldung des Körpers und der Möglichkeit, dagegen etwas zu unternehmen.

 

Häufig bleiben dem Betroffenen nur noch die neuroglykopenischen Anzeichen (wie zum Beispiel Konzentrationsschwierigkeiten oder Veränderungen der Stimmung) um die Unterzuckerung zu erkennen. Diese verändern sich nicht so leicht, sind aber auf der anderen Seite auch schwerer zu erkennen. Ein andere Lösung dieses Problems kann darin bestehen, über einen längeren Zeitraum konsequent tiefe Blutzuckerwerte zu vermeiden, damit die Schwelle, ab der Warnanzeichen erkennbar werden sich wieder normalisiert.